Heute war das Ziel zu den zwei schönsten Dörfer Spaniens. Grazalema mit seinen eng verwinkelten, weissen Gässchen und die an eine imposanten Felsen thronende Gemeinde Zahara de la Sierra, malerisch am gleichnamigen Stausee gelegen. Das UNESCO -Biosphärenreservat Sierra de Grazalema beeindruckt mit zahlreichen Korkeichen und einer pittoresken, von Felsen geprägten Landschaft.
Auf dem Weg haben wir einige Korkenbäume gesehe. Die Korkeiche , auch Pantoffelholzbaum oder Pantoffelbaum, ist ein immergrüner Laubbaum des westlichen Mittelmeerraums aus der Gattung der Eichen (Quercus). Sie erträgt Dürre und stellt geringe Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit. In Mitteleuropa ist sie nicht winterhart. Namensgebend sind die dicken Korkschichten des Stammes, die zur Korkgewinnung genutzt werden. Ein einzelner Baum kann während seines Lebens 100 bis 200 Kilogramm Kork liefern. Korkeichenwälder beheimaten eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten. Da Kork als Flaschenverschluss zunehmend von anderen Materialien verdrängt wird, sind diese Wälder als Bestandteil der Kulturlandschaft gefährdet und damit auch Tierarten wie der Pardelluchs vom Aussterben bedroht.
Grazalema ist der Schauplatz historischer Grenzaufstände während der christlichen Eroberung, in dessen Ecken der muslimische Fussabdruck noch sehr präsent ist, lädt Sie ein, in seinen Strassen eine der bedeutendsten und berühmtesten Nachbildungen jener Konfrontationen zu geniessen, die in jener Zeit (15. Jahrhundert) der Königreiche die Kräfte von Mauren und Christen maßen.
Das Dorf verfügt noch über Reste aus römischer und maurischer Zeit. Heutzutage ist es eines der schönsten der Provinz und ein Prachtexemplar der sogenannten weissen Dörfer, das genug Anreize zu einem Besuch bietet: die Fuente Romana und die Kirchen Iglesia de Nuestra Señora de la Aurora und Parroquia de la Encarnación.
Von oben sieht man den Embalse de Zahara-El Gasto. Auf einer Anhöhe sind noch Reste der maurischen Burg von Zahara mit dem Bergfried zu sehen. Von hier hast du einen fantastischen Blick über die umgebende Landschaft bis hinunter zum Stausee.
Das Castillo de Zahara de la Sierra wurde vermutlich im 13. Jahrhundert von den damaligen maurischen Herren der Gegend errichtet. Das weitere Schicksal der heute nur noch als Ruine zu besichtigenden Burg ist seit 1407 dokumentiert.
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wird das Bauwerk in Urkunden als nahezu zerstört geschildert. Das letzte Mal militärisch genutzt wurde die Burg in den Napoleonischen Kriegen auf der Iberischen Halbinsel von 1810 bis 1812.
In den 1980er-Jahren wurde die gesamte Anlage letztmalig aus Sicherheitsgründen umfangreich saniert, dabei wurde das bröckelnde Mauerwerk zum Teil neu gesetzt.
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten zählt der Torre de Reloj, der Uhrenturm aus dem 16. Jahrhundert. Im Barockstil erbauten die Bewohner im 17. Jahrhundert die Kirche Santa María de la Mesa. Im Inneren der Kirche ist das Retablo Mayor, das Altarbild, sehenswert.
Charakterisiert wird das sakrale Gebäude durch die reichhaltige Ornamentik an der Fassade sowie durch die ersten Anzeichen des zu dieser Zeit beginnenden Neoklassizismus, der vor allem durch die klare Linienführung angedeutet wird.
Die Stadt Ronda hat die erste Etappe des Camino del Desfiladero del Tajo eröffnet, eine Route, die zum Fuss der Brücke Puente Nuevo führt. die beide Seiten dieses ikonischen und international bekannten Denkmals verbindet. Diese neue Touristenattraktion bietet eine einzigartige Perspektive auf diese natürliche Umgebung, die normalerweise von oben betrachtet wird und nun von unten zugänglich ist. Wir haben die Strecke zu Fuss unternommen. Dabei muss man Helme für die Sicherheit tragen.
Der erste Abschnitt des Weges Desfiladero de Ronda führt über einen 250 Meter langen Steg drei Meter über dem Fluss Guadelvín. Dieser schwebende Weg, der sich an den Felsen klammert und dem Bild des Caminito del Rey, bietet einen atemberaubenden Blick auf den Hoya del Tajo sowie auf die Becken und Wasserfälle des Guadalevín und die drei Brücken, die ihn überqueren: die Neue Brücke, die Römische Brücke und die Alte Brücke, von einem einzigartigen und noch nie dagewesenen Aussichtspunkt aus.
Heute hatten wir im Hotel Montelirio im Albacara reserviert. In einem herrschaftliches Haus voller Charme, elegant und gemütlich und mit einem einzigartigen, privilegierten Blick über Ronda haben wir zu Abend gegessen.