Die Etappe beginnt bei der Doppelgemeinde Hauenstein-Ifenthal am Südhang des Solothurner Juras. Der Passübergang war zur Römerzeit eine wichtige Verbindung zwischen Augusta Raurica und dem Mittelland. Heute gilt er zusammen mit dem Restaurant Isebähnli bei Trimbach schon fast als Pilgerort für Motorradfahrer. Die Passstrasse verlassend, vorbei an Bauernhöfen mit gepflegten Gärten, taucht der Weg beim Kesselberg in den Wald.
Auf der Challhöchi erinnern alte Betonblöcke, Höckersperren und ein Bunker an die wehrhafte Schweiz in den beiden Weltkriegen. Wenig später: das General-Wille-Haus mit Weitsicht über Gösgen und das Mittelland. Bei Chambersberg ist bereits die Belchenflue erkennbar, welche keine Marschstunde mehr entfernt ist. Die Belchen-Südstrasse, ein gut unterhaltener Wanderweg, diente einst als Rückgrat der im ersten Weltkrieg erbauten Befestigungsanlagen. Von der Bedeutung der «Fortifikation Hauenstein» zeugen bis heute in Stein gezeichnete Wappen.
Sofort nach der allgemeinen Mobilmachung vom 3. August 1914 begannen Tausende von Wehrmänner aufgrund der vorbereiteten Pläne im 24-Stunden-Betrieb mit dem Bau von 26 Kilometern Militärstrassen. Die wichtigsten dieser Versorgungsstrassen lagen am Wisenberg (Winznau bis Bad Ramsach) und an der Belchenflue (Nord- und Südstrasse Trimbach SO bis Gwidenfluh). Zwischen der Gwidemfluh und der Aare wurden 8 km Schützengräben gebaut. Dazu kamen rund 500 Tief- und Hochbauarbeiten für Scheinwerferpositionen, Kommandoposten, Telefonleitungen, Munitionslager, Geniedepots, Reservoirs und Wasserleitungen, Unterkünfte sowie Stallungen und Zerstörungsmassnahmen für die Oltner Brücken und den Hauenstein-Eisenbahntunnel. Für 50'000 im Verteidigungsraum wohnende Personen wurden Evakuationspläne erstellt. Der Aussichtspunkt Belchenflue wurde als Beobachtungsposten auf die heutige Form zurechtgesprengt.
Von August bis Mitte November 1914 waren die Infanteriewerke, die Fuss- und Feldbatteriestellungen im feldmässigen Grobausbau in den drei Gruppenstützpunkten vollendet und gefechtsbereit. Bis im August 1917 waren alle wichtigen Arbeiten mit 39 Kasematten (Bunker) beendet.
Ein grosser Teil der Schweizer Armee war am Hauenstein im Einsatz, wovon heute noch die entlang der neuen Belchen-Südstrasse erstellten Kantonswappen der Truppen zeugen. Für alle diese Bauobjekte leisteten die Milizsoldaten zwei Millionen Arbeitsstunden. Es wurde rund um die Uhr im Dreischichtbetrieb gearbeitet, wobei eine Schicht aus acht Stunden plus Hin- und Rückweg bestand. Für den Bau wurden 14'000 Mann und 1'100 Pferde eingesetzt. Diese wären bei einem Angriff auf 42'500 Mann und 6'500 Pferde aufgestockt worden.
Hier trafen wir Herrn Suter welcher gerade an der Restauration des Wappen war. Er erzählte uns sehr lange und ausführlich wie er diese Wappen restauriert.
Lohnenswert: ein Abstecher auf die Belchenflue mit Sicht ins Mittelland und das Baselbiet.
Via Gwidem- und Wuesthöchi wird abgestiegen zum Weiler Bärenwil. Durch den Dorfkern zweigt der Wanderweg auf die Waldstrasse ab. Hier haben wir unser Mittagessen eingenommen.
Wenig später befindet man sich bereits auf einem Pfad und der Waldlichtung Stelli. Es eröffnet sich der Weitblick ins Mittelland. Herrlich ist danach der Weg über die Weiden der Schlosshöchi. Auf der rechten Seite erkennbar: die Burgruine Alt-Bechburg und wenig später das Dorf Holderbank.
Nach der Wishöchi steigt der letzte, schweisstreibende Abschnitt zum Roggenschnarz. Es sind hunderte Treppenschritte, die einen Höhenmeter und Höhenmeter in die Höhe bringen.
Es folgt ein längeres Stück durch Jura-Buchenwald auf 600-900 m ü.M.. Typisch hier: die reinen, oft hallenartigen Buchenbestände. Bei der Roggenflue wartet eine Sicht über das ganze Mittelland und zu den höchsten Gipfeln im Schweizer Jura: Mont Tendre und Dole. Steil ist der Abstieg nach Balsthal. Richtung Norden zeigt sich Burguine Neu Falkenstein an der Klus zu Mümliswil, erbaut in der ersten Hälfte des 12. Jh. Vorbei an der alten, unübersehbaren Papierfabrik endet die Etappe am Bahnhof Balsthal.