Gestern haben wir Iguchi in der Japanischen Welt erlebt:
Wie man weiss fotografieren Japaner ja alles was irgend wie zum Fotografieren ist. Auch er hat einen solchen Tick.
Wenn er jemand neues sieht welcher mit uns am Sprechen ist wird er sogleich fotografiert und zwar mit ihm zusammen.
Was aber noch der grössere Tick ist. Jedes Mal wenn wir essen gehen wird das Menü fotografiert und danach muss ich noch den spanischen Namen in sein kleines Buch schreiben.
Seit langem sucht Jaques nach der Möglichkeit das französische Nationalgetränk Iguchi schmackhaft zu machen. Gestern war es soweit. In der Bar in Villadangos fand er nun endlich Ricard (Pastis, aus Anis). Da in Spanien auch nicht so ein gefragtes Aperogetränk ist, erhielten wir die dreifache Ladung eines normalen französischen Getränkes.
Iguchi wollte sofort lostrinken. Francois konnte ihn jedoch noch davon abhalten. Ich musste ihm noch erklären, dass wir zuerst noch Wasser hinein tun auszuschnäuzendem und danach wir diesen Apero trinken dürfen. Er verstand es und somit konnten wir anstossen.
Wir hatten sehr gut geschlafen in unseren 4er Schlafzimmer. Um 5Uhr 30 waren wir auf und Punkt 6 Uhr ging es auf die Reise. Ich habe versucht mit den Wanderschuhen zu laufen. Dies ging die ersten 10 Km gut aber danach kamen wieder die Schmerzen. Immer das gleiche mit dem rechten Fuss. Nach 15 Km hatte ich genug und ich zog die Wanderschuhe aus mit dem festen Willen diese Ungestümer in der nächsten Post wieder in die Schweiz zu senden.
Danach führte der Weg schön und ruhig durch Wälder und Felder und sodann in mässigem Auf und Ab über hügeliges Gelände hinauf zum Wegkreuz von Santo Toribio. Dort genossen wir dann einen phantastischen Ausblick über Berge im Norden und Westen und den Türmen der Kathedrale von Astorga im Vordergrund. Dort sahen wir auch unsere nächste Etappe welche uns dann auf 1'200 bzw. auf 1'600 m bringen soll.
Ich hatte den Entschluss gefasst die nächste Etappen wie ein japanischer Tourist zu versuchen und meine Sandalen aufzubehalten. Die Japaner schaffen dies ja auch und somit wollte ich auch in diesem Jacobsweg ein Zeichen setzen und als Japaner die Welt erleben. Hat mit Iguchi angesteckt.
In San Justo de la Vega habe ich dann nachgefragt ob es eine Post gibt. Dies wurde sofort bejaht und er sagte die nächste Strasse rechts und danach wieder links. Ich freute mich riesig die Last loszuwerden. Aber ich fand einfach keine Post. Nächster Anlauf. Diese Frau sagte mir jedoch Sie sei nicht von hier und ich solle in der Metzgerei nachfragen. Gesagt getan. In der Metzgerei waren etwas über 10 Leute welche mir dann alle sagten in diesem Dorf gebe es keine Post. Super Zeit verloren und dennoch nichts gefunden.
Das Nächste Dorf war Astorga, aber die Zeit drängte. Es war mittlerweile schon 12 Uhr und die Post geht in Spanien zwischen 12 und 2 Uhr im Samstag zu. In Astorga nach 1 Stunde bin ich sofort auf die richtige Person hinzu gegangen und er sagte mir sofort die Post ist gerade aus und die nächste links. Ja dies war auch er richtige Weg.
In der Post begann die nächste Schwierigkeit. Ich kaufte eine Schachtel welche ich nicht zusammenbrachte. Die Mitarbeiterin half mir, oder versuchte mir zu helfen auch sie hatte irgend wie Schwierigkeiten. Wir versuchten es gemeinsam aber wir kriegten das Ding einfach nicht auseinander ohne es Auseinander zu reisen. Der Chef kam hinzu aber auch er war am Ende seine Lateins. Auch die Kunden halfen und siehe da nach 15 Minuten, nachdem auch meine 3 Freunden dazugekommen waren um zu wissen wieso es solange geht, kamen wir zum Ziel.
Danach haben wir noch eingekauft um das Mittagessen zu machen. Ich habe für die drei anderen gekocht und wir haben das Essen genossen. Dabei kam Irene aus Barcelona dazu, welche auch noch deutsch spricht. Ihr Grossvater war aus Deutschland und Sie besuchte die deutsche Schule in Barcelona. Auszuschneuzend durfte auch das Foto von Iguchi nicht fehlen. Irene macht nur dieses Wochenende mit dem Velo von Leon während 3 Tagen diese Reise mit. Also ein verlängertes Wochenende. Sie war gerade in Madrid und das Geschäft bezahlte ihr die Reise und Sie genoss die Offerte dieses Wochenende so zu gestallten.
Heute Abend wollen wir noch die Stadt anschauen. Es gibt hier auch eine Burg welche Andoni Gaudi gemacht hat.